In The Field is an ongoing Project since 2018.
Eine ungewöhnliche Pracht entfaltet sich in silbergrauer Stimmung. Blütenblätter sind mit Ästen verwoben und entfalten sich unter einem Himmel, an dem sich eine dunkelgraue Wolke vor die Sonne geschoben hat. Obwohl das ganze Bild aus Details zu bestehen scheint, wirkt alles ganz aufeinander abgestimmt. Es benötigt einen kurzen Moment der analytischen Beobachtung, dann versteht man den klaren räumlichen Aufbau. Im Vordergrund leuchten die hellen Blüten, die aufgeplatzten Knospen und grünlichen Zweige eines kleineren Baumes. Dahinter, im Mittelgrund, stehen höhere Bäume, deren blütenbestandenen Äste ein dunkles Gewebe bilden. Und schließlich verliert der Blick sich im Himmel, wo an den Wolkenrändern die Sonnenstrahlen hervorbrechen.
Es ist ein magischer Moment, findet Meike Männel. Sie hat auf einen solchen Moment gewartet, wenn die Kirschbäume und die Felsenbirne in ihrem Garten gleichzeitig blühen. Wenn dann der Himmel zu einem Wolkenbild wird, ist der Zeitpunkt gekommen. Mittels künstlicher Beleuchtung erzielt sie jenen Lichteffekt, der die Tiefenstaffelung erzeugt. Die nahen Birnenblüten leuchten im Kunstlicht auf, die Details sind scharf gezeichnet, obgleich sie sich in ihrer Fülle egalisieren. Dass die Äste, Zweige und Blüten wie ein kostbarer, durchwirkter Stoff erscheinen, mag auch am Bildausschnitt liegen. Er verzichtet auf einen Boden und einen Horizont. Der Blick richtet sich nach oben zur Blütenpracht, die schon bald vergehen wird. Damit liegt im Motiv, das die Natur vorgegeben hat, zugleich ein emotionaler Gedanke. Das klassische Thema des Werdens und Vergehens, aber auch des Festhaltens eines Moments mit dem Mittel der Kunst kommen in den Sinn. Die vergängliche Heiterkeit des Frühlings als Teil des zyklischen Jahreskreises findet ihren Ausdruck in diesem Motiv, das zu einer ganzen Reihe von Naturfotografien Meike Männels gehört. Jochen Meister
In The Field is an ongoing Project since 2018.
Eine ungewöhnliche Pracht entfaltet sich in silbergrauer Stimmung. Blütenblätter sind mit Ästen verwoben und entfalten sich unter einem Himmel, an dem sich eine dunkelgraue Wolke vor die Sonne geschoben hat. Obwohl das ganze Bild aus Details zu bestehen scheint, wirkt alles ganz aufeinander abgestimmt. Es benötigt einen kurzen Moment der analytischen Beobachtung, dann versteht man den klaren räumlichen Aufbau. Im Vordergrund leuchten die hellen Blüten, die aufgeplatzten Knospen und grünlichen Zweige eines kleineren Baumes. Dahinter, im Mittelgrund, stehen höhere Bäume, deren blütenbestandenen Äste ein dunkles Gewebe bilden. Und schließlich verliert der Blick sich im Himmel, wo an den Wolkenrändern die Sonnenstrahlen hervorbrechen.
Es ist ein magischer Moment, findet Meike Männel. Sie hat auf einen solchen Moment gewartet, wenn die Kirschbäume und die Felsenbirne in ihrem Garten gleichzeitig blühen. Wenn dann der Himmel zu einem Wolkenbild wird, ist der Zeitpunkt gekommen. Mittels künstlicher Beleuchtung erzielt sie jenen Lichteffekt, der die Tiefenstaffelung erzeugt. Die nahen Birnenblüten leuchten im Kunstlicht auf, die Details sind scharf gezeichnet, obgleich sie sich in ihrer Fülle egalisieren. Dass die Äste, Zweige und Blüten wie ein kostbarer, durchwirkter Stoff erscheinen, mag auch am Bildausschnitt liegen. Er verzichtet auf einen Boden und einen Horizont. Der Blick richtet sich nach oben zur Blütenpracht, die schon bald vergehen wird. Damit liegt im Motiv, das die Natur vorgegeben hat, zugleich ein emotionaler Gedanke. Das klassische Thema des Werdens und Vergehens, aber auch des Festhaltens eines Moments mit dem Mittel der Kunst kommen in den Sinn. Die vergängliche Heiterkeit des Frühlings als Teil des zyklischen Jahreskreises findet ihren Ausdruck in diesem Motiv, das zu einer ganzen Reihe von Naturfotografien Meike Männels gehört. Jochen Meister